Sachverhalt: |
Das
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) hat die Stadt Ottweiler über den
Antrag der Evontec GmbH & Co. KG auf Änderung des Heizwerkes zur Wärme- und
Stromerzeugung „Nahwärmeversorgung Ottweiler-Fürth“ durch geänderte
Betriebsweise informiert. Über diesen Antrag hat das LUA in einem
Genehmigungsverfahren nach den §§ 16 und 19 Bundes-Immissionsschutzgesetz
(BImSchG) in Verbindung mit Nr. 1.2.1 Verfahrensart „V“ des Anhanges 1 der 4.
BImSchV zu entscheiden.
Ein
solcher Antrag ist notwendig, da entgegen der ursprünglichen Ausführung in der
Heizzentralen für die Nahwärmeversorgung in Fürth statt der zwei
Blockheizkraftwerke (BHKW) mittels Holzvergaser nur noch ein Blockheizkraftwerk
von WÜRZ Energy zur Ausführung kommt, welches ausschließlich für den Betrieb
mit raffiniertem Pflanzenöl konfiguriert ist.
Die
Aufgabe des BHKW besteht gemäß der vorgelegten Kurzbeschreibung zum Antrag
darin, die Grundlast des anfallenden Wärmebedarfs zu decken. Der während des
Betriebes erzeugte Strom wird in das Versorgungsnetz des Netzbetreibers ein
gespeist.
Das
BHKW in Containerbauweise ist für eine thermische Nennleistung von bis zu 350
kW und für eine elektrische Nennleistung bis zu 340 kW ausgelegt. Somit
reduziert sich die Leistung gegenüber der vormals geplanten Ausführung um 50 kW
und 20 kW elektrisch. Das Zündöl gelangt über ein Kraftstoffaufbereitungsmodul
und eine Einspritzanlage in die Verbrennungsräume. Die im Verbrennungsraum
entstehende Wärme aus der Motorkühlung und des Abgaswärmetauschers wird über
Plattenwärmetauscher ausgekoppelt und dem Heizkreisverteiler zugeführt. Ein
Hauptanteil der der zur Verfügung stehenden Wärme wird als Prozesswärme über
die „hydraulische Weiche“ an das Netz abgegeben. Überschusswäre wird im
nachgeschalteten ORC-Modul in elektrische Energie umgewandelt je nach
Betriebsart. Das BHKW kann in zwei Betriebsarten betreiben werden. Betriebsart
Leistung: in dieser Betriebsart wird
solange Strom produziert, bis der obere Wert
der Rücklauftemperatur erreicht ist. Betriebsart Heizen: in dieser
Betriebsart wird Prozesswärme abgegeben und beim Erreichen des vorgegebenen
Temperaturwertes die Anlage gestoppt.
An
der Außenfassade ist die Abgasanlage des BHKW’s installiert. Die Grenzwerte der
neuen TA Luft werden eingehalten. Die Aufstellung des Aggregates erfolgt in der
Heizzentrale. Für den eingesetzten Kraftstoff „raffiniertes Pflanzenöl“
bestehen gemäß Sicherheitsdatenblatt keine besonders zu erwähnenden Gefahren.
Die Lagerung erfolgt in zwei 26.000 Liter großen doppelwandigen Lagertanks aus
Stahl und wird mittels Tankwagen befüllt. Dies erfordert ca. zwei Befüllungen
Monat mit einem Tankfahrzeug von einer flüssigkeitsdicht befestigten Fläche.
Aufgrund der Beschaffenheit des Brennstoffes sind keine weiteren Anforderungen
vorgesehen. Bei unbeabsichtigter Freisetzung ist die Aufnahme mit saugfähigem
Material vorgesehen. Damit reduzieren sich auch gegenüber der ursprünglichen
Variante die Anfahrten und Lieferungen von Brennstoffen wesentlich. Der
Kraftstofftank wird in der Heizzentrale in Nähe zum BHKW aufgestellt. Diese
werden mittels Kraftstoffversorgungsleitungen in Edelstahl miteinander
verbunden.
Eine
Herstellung des gemeindlichen Einvernehmens gemäß § 36 Abs. 1 Satz und 2 BauGB
ist nach Erachten des LUAs nicht erforderlich.
Anlagenverzeichnis: |
Aufstellplan Heizzentrale