Beschluss: |
Der Stadtrat beschließt
einstimmig, das als Anlage 1 beigefügte Investitionsprogramm für die Jahre 2021
bis 2025 unter dem Vorbehalt der Genehmigungsfähigkeit des Gesamtbetrages der
Investitionskredite im Volumen von 1.335.000 Euro.
Herr
Schäfer erläutert ausführlich die Vorlage über das Investitionsprogramm für die
Jahre 2021 bis 2025 und teilt mit, dass die Ortsräte Steinbach, Fürth und
Lautenbach sowie der Bau-, Umwelt- und Sanierungsausschuss bereits einstimmig, der
Ortsrat Ottweiler einstimmig bei zwei Enthaltungen empfohlen haben. Der Ortsrat
Mainzweiler habe den Tagesordnungspunkt bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Herr
Batz (CDU) berichtet ausführlich über das
Investitionsprogramm, das in Kontinuität zum letzten Jahr die Schwerpunkte auf
die Themen Digitalisierung, Bevölkerungs- und Brandschutz, Schulen und
Betreuung, Infrastruktur, Straßen und
Dorfentwicklung, die Altstadtsanierung und die Friedhöfe setze. Er weist auf
die gute Wirtschaftlichkeit der letzten Jahre der Stadt hin. Die Stadt werde in diesem Jahr zum ersten Mal seit vielen
Jahren wieder einen erhöhten Investitionskredit von rund 1 Mio. € in Anspruch nehmen.
Grund dafür sei der Saarlandpakt und die neuen Regelungen zur
Haushaltsgenehmigung. Leider wird dann von Seiten des Bundes verlangt, dass das
Geld, was die Stadt hart erarbeitet habe, in den Ausbau der Betreuung investiert
werde, was aber gerne gemacht werde. Allerdings wenn der Bund den Ausbau der
Betreuung wünscht, dann solle der Bund auch zu 100 % die Kosten übernehme. Die
CDU-Fraktion sei zufrieden mit dem Programm und stimme zu.
Herr
Dr. Brück (SPD) stellt klar: „Ein Plan sei das eine, eine Umsetzung die andere“.
Für das Investitionsprogramm werden 3,5 Mio. € benötigt. Allerdings sei bei der
letzten Prüfung des Rechnungsprüfungsausschusses festgestellt worden, dass noch
Reste aus dem Haushalt 2020 über 4,4 Mio. € vorhanden seien, die nicht genutzt
wurden. Es handele sich um genehmigte Mittel im Haushalt für Maßnahmen, die
nicht durchgeführt wurden. Das bedeute,
dass der Stadt Mittel in Höhe von ca. 8 Mio. € zur Verfügung stehen, die
verbaut werden können. Das sei ein Umstand, der
unmöglich sei. Es müsse versucht werden, den Berg von Maßnahmen, der vor sich
hergeschoben werde, langsam abzubauen. Herr Dr. Brück weist darauf hin,
dass die Maßnahmen im nächsten Jahr termingerecht durchgeführt werden müssen
und spricht die Modernisierung und die Digitalisierung in den Schulen damit an.
Das könne nicht mehr geschoben werden. Das war auch der Grund, weshalb die
SPD-Fraktion diesem Haushalt so zugestimmt habe. Er
weist darauf hin, dass seit vielen Jahren eine ganze Menge geschoben wurde und
macht dies an folgendem Beispiel deutlich: Es gehe um die Hochwassersituation
in Ottweiler. Ottweiler habe bereits ein Hochwasserrückhaltebecken, was
auch sehr gut sei. Allerdings werde an der Weth noch ein solches Becken
benötigt. Im Jahre 2012 wurde bereits für den Ausbau der Weth eine halbe
Million € vorgesehen. In dem Programm für 2022 stehe die Maßnahme immer noch im
Haushalt für 2025. Dies sei ein unzumutbarer Zustand, hier gehe es um die
Sicherheit der Bürger. Die SPD-Fraktion beantragt für den nächsten Haushalt
2023, dass diese Maßnahme aufgenommen und umgesetzt werde.
Herr Burger
stellt fest, dass es sich mal wieder um ein ambitioniertes und mehr als
ehrgeiziges Programm handele. Er spricht, wie Herr Dr. Brück, die aufgeschobenen
und nicht umgesetzten Projekte an und möchte wissen, wann diese Projekte realisiert
werden sollen. Es
sei fragwürdig, dass ein Investitionsprogramm von 4 Mio. € für 2022 vorgestellt
werde, wenn in 2021 noch 4,6 Mio. € nicht verbaut wurden und nennt dazu
folgende Beispiele:
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Die
Straße nach Mainzweiler sollte saniert werden, die Arbeiten sollten mit fast
der Hälfte gefördert werden, diesbezüglich sei bisher nichts geschehen, weil
der Zuschuss nicht gezahlt werden konnte, da das Förderproramm ausgelaufen war.
Hierzu erfolgte die Anmeldung seiner Ansicht nach zu spät, so dass das Projekt
in einer anderen Form im neuen Jahr angepackt werden müsse.
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Dann
sei das ehemalige Dorfgemeinschaftshaus ins Mainzweiler geplant, das mit
540.000 € veranschlagt sei. Das Projekt sei weiterhin noch in der Schwebe, die
Verwaltung sei hier kein Schritt weiter.
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Auch
stehe das Projekt Heizung der Lebenshilfe in der Turnhalle noch aus. Diese soll
in eine Holzpelletheizung umgewandelt werden. Er hoffe auf nächstes Jahr.
Das
Programm sei illusorisch und er merkt an, dass erst die alten Projekte
durchgeführt werden sollen, bevor neue Maßnahmen angepackt werden. Bedingt
durch Corana weist er auch auf anstehende Liefer- und Baukapazitätsprobleme hin.
Trotzdem stimme die Fraktion dem Investitionsprogramm zu.
Der
Vorsitzende führt aus, dass die Anträge für die Sanierung der Straße nach
Mainzweiler rechtzeitig gestellt wurden. Grund dafür sei, dass es schlicht und
ergreifend die Fördermittel dafür nicht mehr gebe und deshalb werde die Straße
nach Mainzweiler im nächsten Jahr durchgeführt. Mit dem Dorfgemeinschaftshaus
in Mainzweiler sei es ähnlich. Es gab einen Vororttermin mit der Verwaltung und
dem Verein. Der Verein sollte auf die Verwaltung zukommen, bis dato ist in
dieser Sache nichts geschehen. Das bedeute, dass bei 2 Punkten kein Verschulden
der Stadt vorliege und ein Punkt laufe. Das Hochwasserrückhaltebecken „Weth
2023“ werde im Investitionsprogramm mit aufgenommen. Die Umsetzung der Projekte
scheitert oft an dem überschaubaren Investitionsvolumen, das der Stadt zur
Verfügung stehe und nicht an dem Willen der Verwaltung.
Herr
Lickes (SPD) merkt an, dass der Ansatz für die Kinderspielplätze zu gering sei.
Spielplätze zu puschen oder zusätzliche Geräte anzuschaffen sei mit diesen
Mitteln nicht möglich und das für eine familienfreundliche Stadt. Dann solle
ein Parkautomat ersetzt werden, weil dieser nicht mehr funktioniere. Hier schlägt er vor, dass dieser Punkt auch
im Rat zur Diskussion gestellt werde, bevor der Automat angeschafft werde, dass
darüber nachgedacht werde, die Parkautomaten ganz abzuschaffen und den Bürgern
Parken mit Parkscheibe mit verschiedenen Laufzeiten angeboten werde. Ein
wesentlicher Aspekt sei ihm ein Anliegen, nämlich das „Alte Rathaus“. Dies sei
das wichtigste Gebäude der Stadt, das unsere Altstadt und den Rathausplatz
prägt. Bis auf die Tourist-Information stehe das Anwesen leer. Obwohl in der
Vergangenheit schon Nutzungskonzepte erstellt wurden, passiert an dem Gebäude nichts.
Es müssten unbedingt Instandhaltungsarbeiten an dem Gebäude durchgeführt
werden. Im letzten Jahr wurde dafür Geld eingestellt, das nicht genutzt wurde.
Herr Lickes schlägt vor, dass für das Gebäude unbedingt die Planung aufgenommen
werden solle, um Fördergelder zu beantragen und das nicht erst in 2025, sondern
früher. Dieses Projekt sollte im Fokus stehen.
Bürgermeister
Schäfer informiert aus Sicht der Verwaltung, dass Spielplätze im zukünftigen
Haushalt gefördert werden. Es bestehe die Möglichkeit des Ansparens. Allein für
den Ortsteil Steinbach wurden in den letzten fünf Jahren für ca. 14.000 €
Spielgeräte angeschafft. Es bestehe also hinreichend Möglichkeiten, Spielgeräte
für die Spielplätze zu beschaffen. Zu der Abschaffung der Parkautomaten weist der
Vorsitzende darauf hin, dass Ottweiler immer noch eine Haushaltssanierungskommune
sei. Das alte Rathaus könne in dem Programm mit aufgenommen werden, dafür
müssen andere Positionen gestrichen werden. Diese müssen der Verwaltung dann
mitgeteilt werden. Zum alten Rathaus könne folgendes gesagt werden: Die
Arbeiten wurden zweimal ausgeschrieben, es haben auch Firmen Angebote
abgegeben, die Angebote wurden aber wieder zurückgezogen. Bei der zweiten
Ausschreibung habe sich keine Firma mehr daran beteiligt.
Frau
Meiser (SPD) weist auf die Fragen aus dem Ortsrat hin zu dem Thema Sanierung
der Straße von Ottweiler nach Mainzweiler und bittet darum, diese zeitnah zu
beantworten.
Herr
Batz (CDU) möchte auf die Haushaltsreste sowie die nicht verausgabten Mittel
eingehen. Er erklärt ausführlich das Prozedere eines Projektes von der Planung
bis zur Durchführung. Werden Zuschüsse oder Fördermittel für eine Maßnahme
beantragt, sei dies auch sehr zeitaufwendig. Die Gelder müssen über mehrere
Jahre angespart werden, bis eine Finanzierung für ein Projekt gesichert sei.
Erst dann könne der Auftrag für das Projekt vergeben werden. Ein Projekt
umzusetzen, könne daher schon mehrere Jahre dauern. Die Maßnahme bleibe solange
im Investitionsprogramm stehen, bis sie abgeschossen sei.
Herr
Burger teilt mit, dass die Stadt 46 Mio. € Verbindlichkeiten habe. Er erklärt,
dass die Lage nicht so dramatisch sei, wie sie angegeben wurde.
Herr
Rosenfeldt (CDU) merkt an, dass der Haushaltsplan meist erst im März
beschlossen werde, im Sommer erfolge dann die Genehmigung des Haushaltes, erst
dann können die Aufträge vergeben werden. Das bringe z. B. eine Verzögerung von
6 – 12 Monaten zwischen Beschluss und Durchführung eines Projektes. Auch das
müsse bekannt sein.
Der
Vorsitzende teilt mit, dass die Verwaltung noch mit der Abrechnung der Sporthalle
„Im Alten Weiher“ und dem Bahnhof beschäftigt sei, obwohl die Gebäude bereits
eröffnet wurden.
Herr
Dr. Brück führt aus, dass es zu Verzögerungen kommen könne. Es sei auch ein
Unterschied, eine Maßnahme in 6 – 7 Monaten durchzuziehen oder vorsätzlich über
15 Jahre zu verschieben.
Herr
Burger sei da anderer Meinung als Herr Rosenfeldt. Ihm sei bekannt, dass
Genehmigungen durch die Kommunalaufsicht schneller erfolgen.
Herr
Schäfer erklärt den Prozess der Genehmigung des Haushaltes bis zur Vergabe der
Aufträge.